Der Saisonhöhepunkt für die Schwimmsparte des TSV RW Niebüll war der in Berlin stattfindende Deutsche Jahrgangsmeisterschaft (DJM) der Jahrgänge 2005 bis 2010. Die TSVer hatten sich zum ersten Mal mit drei Sportler/innen qualifiziert.
So nahmen denn Lilith Hinrichsen (Jg. 2007), Mattis Nielsen (Jg. 2006) und Hagen Möller (Jg. 2010) die Reise nach Berlin auf sich und vertraten die Rot-Weißen herausragend. Lilith Hinrichsen schaffte wieder einmal Besonderes. Gleich bei ihrem ersten Start überhaupt auf deutscher Ebene qualifizierte sie sich über 50m Schmetterling mit 0:28,62min für das Finale der besten acht Schwimmerinnen ihres Jahrgangs. Im Finale am Mittwoch Nachmittag bestätigte sie nach missglücktem Start durch ein beherztes Rennen diese Zeit (0:28,64min) und belegte einen sensationellen 4. Platz. Zur erträumten Medaille fehlten gerade einmal 28/100 Sekunden. Auf der doppelten Distanz am Samstag war die 15jährige nicht so aussichtsreich qualifiziert, so dass die Chancen sich ins Finale zu schwimmen nicht hoch schienen. Jedoch zeigte die Niebüllerin hier, dass ihre Leistungsentwicklung noch nicht am Ende ist: Sie drückte ihren eigenen, bei den Landesmeisterschaften in Flensburg im April erst aufgestellten Kreisrekord (1:05,69min) auf beachtliche 1:04,66min und erkämpfte sich auf Platz 4 das Ticket ins Finale. Nur knapp eine Stunde nach den 100m Schmetterling musste sie noch über die 50m Freistil ran, auch hier knackte sie ihren Kreisrekord und stellte ihn auf 27,50s (-0,21s), was am Ende Platz 11 bedeutete. Im Endlauf am Nachmittag ging sie also mit einer kleinen Medaillenchance an den Start, von der die Verantwortlichen des TSV nicht geträumt zu wagen hätten. Im Lauf der besten acht Schwimmerinnen ließ Hinrichsen es dann krachen. Sie pulverisierte ihren erst morgens aufgestellten Rekord um weitere 1,29s und stellte die Marke auf 1:03,37min. Dass dies „nur“ zu Platz 5 reichte (0,34s hinter Silber und 0,24s hinter Bronze) schmerzte angesichts der „phänomenalen“ (Nielsen) Leistung nicht mehr.
Dass nicht nur die 15jährige Hinrichsen hart im Schwimmbecken arbeitet, bewiesen auch die anderen beiden Niebüller Schwimmer, die es unter die besten 35 ihres Jahrgangs in Deutschland geschafft hatten. Mattis Nielsen erschwamm sich, wie auch schon bei den Norddeutschen Meisterschaften vor vier Wochen, auf allen Starts persönliche Bestzeiten. Über 50m Rücken war mit Platz 18 in 0:28,65min nicht mehr drin, über 50m Schmetterling (0:26,30min) und 100m Rücken (1:01,65) schrammte er aber als 11. jeweils knapp am Finale vorbei. Zum ersten Mal auf der nationalen Bühne im Becken war Hagen Möller unterwegs. Überraschend für alle TSVer hatte er sich über 50m Rücken qualifiziert und bestätigte seine Vorleistung mit 0:33,72, was für Platz 33 reichte. Kirsten Nielsen: „Für unsere Nachwuchsarbeit ist es sehr wertvoll, wenn auch schon die jüngeren Jahrgänge zeigen, dass die höchste nationale Ebene erreichbar ist und hier schon wertvolle Erfahrungen sammeln können. Das spornt die ganze Mannschaft an, im Training konzentriert und motiviert zu arbeiten. Deswegen hoffe ich, dass wir im nächsten Jahr mit 5 bis 6 Teilnehmer/innen nach Berlin fahren können.“