Kurzbahnlandesmeisterschaften 2023 in Kiel

Die Landesmeisterschaften des Schleswig-Holsteinischen Schwimmverbandes auf der kurzen 25m Bahn wurden zum wiederholten Male zum „Erntedankfest“ der Niebüller und Westerländer Schwimmerinnen und Schwimmer. So kamen nicht weniger als 15 Nordfriesen zu Medaillen, insgesamt gab es fast 50-mal Edelmetall.

Im Feld aller Teilnehmer*innen stach wie erwartet worden war Lilith Hinrichsen heraus. Die 15jährige Niebüllerin, die im letzten Jahr bei diesen Meisterschaften ihren Durchbruch ins Frauenfeld geschafft hatte, war nun als Titelverteidigerin und Jahresschnellste in der noch ungewohnten Favoritenrolle. Anhaben konnte der Druck ihr jedoch nichts. Mit insgesamt vier Titeln in der offenen Klasse über 50m, 100m und 200m Freistil sowie über 100m Schmetterling erschwamm sie sich auch die Beachtung der anderen Trainer und AthletInnen, zumal sie nach einem überlegenen Sieg im 50m Schmetterlings-Rennen nur durch eine aus Zuschauerperspektive nicht nachzuvollziehende Disqualifikation an ihrer fünften Goldmedaille gehindert wurde. Über 100m Freistil (0:59,42) gelang ihr auch noch ein neuer Kreisrekord, genauso wie über 50m Rücken (0:30,10), welcher ihr auch noch die Silbermedaille bei den Frauen einbrachte. „Wir sind dabei, Liliths Streckenportfolio etwas zu erweitern. Bis zum Sommer waren es nur die Schmetterlings- und Freistil-Sprints, jetzt schaffen wir es auch auf bisherigen Nebenstrecken in die Landesspitze. Da sind wir auf dem richtigen Weg.“, so Cheftrainerin Kirsten Nielsen. 

Ebenfalls mit vier Titeln in der offenen Klasse nach Hause fahren konnte „Oldie“ Gunnar Hinrichsen. Der 37jährige musste sich der oft nur halb so alten, jugendlichen Konkurrenz erwehren und schaffte das „Brust-Triple“. Über 50m (30,30), 100m (1:06,29) und 200m (2:28,64) schaffte er es an die Spitze des Feldes, wobei er sich über 200m Brust den Titel zeitgleich mit dem 16jährigen Bad Schwartauer Talent Sverre Stammer holte. Den vierten Titel holte sich G. Hinrichsen als Teil der Herrenstaffel über 4x50m Lagen. Mattis Nielsen, Lukas Nielsen und Bosse Feddersen komplettierten die Aufstellung, die den Titel vor Norderstedt und Elmshorn gewann. „Nach meiner Rechnung bin ich nun der älteste Landesmeister der offenen Klasse jemals im Land.“, schmunzelte Hinrichsen nach dem Wettkampf. „Das ist aber nur eine Randnotiz, viel wichtiger ist, dass ich versuche, meine Erfahrungen an die großartige Mannschaft unter Kirsten weiterzugeben.“

In der offenen Klasse gab es noch weitere Medaillen durch die 4x50m Lagen Staffel der Frauen (Silber für Jule Erichsen, Fine Domeyer, L. Hinrichsen, Runa Thiesen), jeweils 3. Plätze erkämpften sich Mattis Nielsen (17) über 50m Rücken und 50m Schmetterling, Lukas Nielsen (25) über 400m Freistil und die 4×50 Freistil Staffel der Herren (M. Nielsen, L. Nielsen, Frode Lingke, Leif Bennet Möller).

In den Jahrgangswertungen zeigten die nordfriesischen Schwimmer in erstaunlicher Breite, dass im nördlichsten Landesteil gute Grundlagenarbeit betrieben wird. So sammelte Hagen Möller (13) weitere vier Titel ein, Runa Thiesen (12) holte drei Goldmedaillen. Jeweils einen Titel ergattern konnten Tjard Nielsen (14), Jaike Petersen (11), Mattis Nielsen und Frode Lingke (17), sowie vom TSV Westerland Lennart Guetari (12), der über 200m Schmetterling nicht zu schlagen war.  Runa Thiesen (1500m F) und Lennart Guetari (100m S) schafften es zudem, Kreisjahrgangsrekorde zu brechen. Thiesen brach ihren eigenen aus dem Sommer, während Guetari den seit 1996 bestehenden Rekord von Eugen Elsäßer löschte. 

Medaillen (G/S/B) in den Jahrgangswertungen erkämpften sich folgende Schwimmerinnen und Schwimmer: Vasilisa Khramkov (11, TSV Westerland, 0/1/0), L. Guetari (1/2/0), F. Lingke (1/1/0), H. Möller (4/2/1), J. Petersen (1/1/1), Jesper Krieg (13, RWN, 0/1/0), J. Erichsen (14, 0/1/1), L.B. Möller (16, 0/2/0), Martje Petersen (12, 0/1/1), R. Thiesen (3/1/1) sowie Tjard Nielsen (1/0/1). 

„Das hat Spaß gemacht. Wir Niebüller hatten 10% aller Starts bei diesen landesweiten Meisterschaften. Allein daran kann man erkennen, dass wir nicht nur absolut, sondern auch im Vergleich zu den anderen Vereinen immer besser werden.“, zeigte sich Trainerin Nielsen selbstbewusst.  „So viele Medaillen und vor allem verschiedene Medaillengewinnerinnen und -gewinner hatten wir noch nie. Insofern kann man schon von einem „Erntedankfest“ sprechen, bei dem sich die harte Arbeit der letzten Wochen und Monate auszahlt. Ab morgen geht es weiter mit dem Training, die nächsten Herausforderungen stehen an.“

Ergebnisliste SHSV Kurzbahn23